Die allgemeine Wirkung von Alkohol

Wichtiger Hinweis: alle folgenden Mengen oder Zeitangaben dienen als Richtwerte und sind keinesfalls auf jede Person direkt übertragbar und als auch nicht als allgemein und für jede Person gleich gültig. Die letztendliche Wirkung von Alkohol und somit auch seine Schäden sind immer abhängig von vielen individuellen Faktoren und somit von Person zu Person unterschiedlich.

Alkohol hat vielseitige Wirkungen und alle sind im Straßenverkehr und für den Führerschein relevant. Grundsätzlich ist es sinnvoll beim Alkohol zwischen kurzfristigen und langfristigen Wirkungen zu unterscheiden. Allgemein bekannt ist die Wirkung als Rausch, Benebelung, locker lassen und zur „Alkohol macht lockerer, geselliger, lustig“ aber auch „undurchdacht, aggressiv, unkontrolliert“. Diese zählen zu den kurzfristigen Wirkungen.

Die langfristigen Folgen entstehen durch langjährigen Alkoholkonsum und betreffen die Zerstörung der Organe. Allen voran die Zerstörung der Leber, da im Körper hauptsächlich die Leber als Abbauorgan des Alkohols arbeitet. Zerstört wird die Leber durch die giftige Wirkung des Alkohols.

Hier nachfolgend finden Sie eine detaillierte Zuordnung der eintretenden kurzfristigen Wirkungen ab einem bestimmten Promillegehalt.

Es gilt zu beachten, dass es sich dabei nur um eine verallgemeinerte Darstellung handelt und dass trotz dieser Einteilung die Alkoholwirkung bei jedem Menschen anders verläuft und die Auswirkungen auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Das hängt von zahlreichen Faktoren ab, unter anderem vom Alter, Geschlecht, Gewöhnung, körperliche Verfassung (Übermüdung), Medikamenteneinnahme, Geschwindigkeit in der man den Alkohol trinkt, etc.

Daher gibt es keine gleichmäßige steigende Abhängigkeit zwischen Alkoholkonzentration und Trunkenheitsgrad.

Zusätzliche Einflüsse auf die Alkoholwirkung:

Geschwindigkeit der Alkoholzufuhr:
Es ist ein Unterschied ob man den Alkohol in einem Zug austrinkt (also auf „Ex“), oder ob man ihn langsam über einen längeren Zeitraum verteilt zu sich nimmt.
Trinkt man zum Beispiel den Alkohol nicht ein einem Zug aus, sondern über einen längeren Zeitraum verteilt oder isst man nebenbei etwas, dann steigt der Alkoholspiegel langsamer und auch weniger hoch an. Das ergibt sich daraus, dass erstens der Alkohol langsamer in den Magen aufgenommen wird und auch im gesamten weniger Alkohol pro Zeit zugeführt wird. Der Körper beginnt schon ab der ersten Aufnahme mit dem Abbau des Alkohols und dadurch kommt nie eine so große Alkoholmenge zustande als wenn man alles auf einmal trinkt.

Medikamenteneinnahme:
Bei vielen Medikamenten entsteht eine Wechselwirkung mit Alkohol. Das bedeutet, dass Alkohol die Wirkung der Medikamente beeinflusst. Er kann sie verstärken, abschwächen oder durch das Zusammenwirken können sich ganz andere Wirkungen ergeben. Dadurch ergibt sich eine andere Alkoholwirkung als ohne Medikamenteneinnahme. Es kann sein, dass schon bei geringer Menge von Alkohol sich ein Rauschzustand, Verwirrung oder gänzlich andere unerwünschte Zustände einstellen; die jeweilige Wirkung und Beeinflussung ist abhängig von dem Medikament, aber grundsätzlich kann dadurch die Wirkung für den Körper nicht mehr vorhergesagt werden.

Geschlecht:
Frauen haben häufig bei gleicher konsumierter Alkoholmenge einen höhere Alkholkonzentration als Männer. Das ergibt sich aus daraus, dass Frauen durchschnittliche kleiner sind als Männer und auch in der unterschiedlichen Körperzusammensetzung. Alkohol verteilt sich prinzipiell in allen Körperflüssigkeiten. Aufgrund der unterschiedlichen Menge an Körperflüssigkeiten zwischen Männern und Frauen ergeben sich auch unterschiedliche Wirkungen. Frauen haben in der Regel einen höheren Körperfettanteil, und deshalb weniger Flüssigkeit in der sich der Alkohol verteilen kann. Daraus ergibt sich ein höherer Blutalkoholspiegel bei gleicher konsumierter Menge Alkohol. Männer, die auch stark übergewichtig sind (zum Beispiel durch den „Gösser-Muskel“), haben auch einen geringern Flüssigkeitsanteil, als andere Männer.

Mögliche langfristige Folgen

Regelmäßiger Alkoholkonsum, Alkoholabhängigkeit und seine körperlichen Folgen.

Sie können somit folgende Information dazu nützen um sich einen Überblick über die möglichen Folgen von Alkoholkonsum zu verschaffen. Da die Alkoholwirkung im Körper äußerst weitläufig ist haben wir hier nur einen Teil der körperlichen Folgen angeführt.

Das Aufscheinen und der Schweregrad von körperlichen Schäden ist von einer Reihe von Faktoren abhängig. Die getrunkene Alkoholmenge, die Dauer der Alkoholeinnahme, das Geschlecht, genetische Faktoren und der Ernährung zählen zu diesen Faktoren.

Die Kritische Alkoholmenge:
Als kritische Alkoholmenge wird jene Menge bezeichnet, die wenn sie über einen längeren Zeitraum täglich konsumiert wird, früher oder später zu Folgeschäden führt. Bei Männern liegt diese Menge bei ca. 60-80g reinem Alkohol pro Tag. Bei Frauen ist der Wert schon wesentlich geringer und liegt bei 20-40g pro Tag. 100g Alkohol entsprechen ungefähr einem Liter Wein, 2,5 Liter Bier oder 0,3 Liter Whisky.

Alkohol Sucht und Abhängigkeit:
Durch jahrelangen Alkoholkonsum bildet sich zuerst eine psychische, danach auch eine physische Abhängigkeit aus. Es werden immer größere Mengen benötigt um die gleichen (gewünschten) Effekte zu erzielen.

Unterernährung vs. Bierbauch:
Da Alkohol zu Engergie verstoffwechselt wird, kann es bei Personen, die regelmäßig Alkohol zu sich nehmen, zu einem Nahrungsmittel werden. Mithilfe des Alkohols werden dann bis zu 40% der benötigten Kalorien aufgenommen. Bei Personen, die sich daneben normal ernähren, kann diese Überzufuhr an Kalorien zu Übergewicht u.a. dem sogenannten „Bierbauch“ führen. Bei Alkoholikern, die sich nebenbei schlecht und unkontrolliert ernähren, kann sich durch die unzureichende Abwechslung eine Unterernährung in Form von Vitaminmangel und all den weitreichenden Folgen führen.

Gewöhnung bei regelmäßigem Alkoholkonsum:
Bei regelmäßigem Alkoholkonsum setzt die sogenannte Toleranzentwicklung ein. Das bedeutet, dass der Körper sich an den Alkohol gewöhnt und eine höhere Menge notwendig ist um dieselbe Wirkung zu erzeugen. Dadurch ergibt sich, neben der Gefahr, dass sich daraus schleichend eine Abhängigkeit entwickeln kann, dass der Rauschzustand nichts mehr über die Höhe des Blutalkoholspiegels aussagt. Diese Personen haben meistens einen hohen Promillegehalt, ohne sich in einem starken Rauschzustand zu befinden.

Alkohol und die Organe, welchen Schaden tragen sie davon?

Nun ein kurzer Ausflug zu zwei Organen, die stark von chronischem Alkoholkonsum betroffen sein können:

Die Leber:
Als Recyclinganstalt ist sie auch das Organ, das am meisten unter regelmäßigem Alkoholkonsum Schaden davon trägt. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die Leber ein äußerst strapazierfähiges und regenerationsfähiges Organ ist. Das bedeutet, zu unserem Glück, dass viele unserer Alkoholeskapaden nur kurze Auswirkungen und kurzzeitige Schäden in der Leber hinterlassen, die diese dann wieder von selber reparieren kann. Natürlich hat aber jedes Lebewesen (somit auch seine Organe) irgendwo seine Grenzen. Ab einer bestimmten Zufuhrzeit und Alkoholmenge ist auch die Leber mit ihrer Reparaturfähigkeit am Ende und es stellen sich Langzeitschäden, die nicht mehr rückgängig zu machen sind, ein.

Am Anfang steht die Verfettung der Leber. Wird zuviel Alkohol zu sich genommen kann der Körper die Energie nicht mehr sofort verwerten und baut die entstandenen Produkte deshalb in Fett um (siehe auch Alkoholabbau im Körper). Das Fett lagert sich dann in der Leber ab. Das Fett selber führt zu keinen Schäden. Stoppt man die Zufuhr des Alkohols für mindestens einige Monate kann sich die Leber wieder vollständig erholen. Das eingelagerte Fett verschwindet aus der Leber und wird normal vom Körper verwertet.

Das nächste Stadium, bei fortbestehendem Konsum, ist die Leberentzündung. Hier sind schon Folgeschäden und Teilzerstörung der Leber möglich, aber auch diese ist noch umkehrbar, falls man den Konsum stoppt. Trinkt man aber in diesem Stadium trotzdem noch weiter, so entwickelt sich innerhalb von 1-2 Jahren bei etwa 30% dieser Personen eine Leberzirrhose. Dieser Schaden ist nun endgültig und nicht mehr umkehrbar. Leberzirrhose bedeutet einfach gesagt die Zerstörung der Leber und somit auch völliger Verlust bzw. starke Einschränkung all ihrer Funktionen. Die Auswirkungen dieses Funktionsverlustes sind sehr weitreichend und die ausführliche Erklärung überschreitet den Rahmen unserer Homepage.

Der Schaden und dessen Auswirkungen wird ungefähr klar, wenn man sich die Funktion der Leber vor Augen führt. Mit der Leber fehlt die Entgiftungsstation des Körpers; Gifte wie zum Beispiel Harnsäure lagern sich überall im Körper ab. Auch die Produktion von vielen Enzymen fällt aus, die Folge sind Blutgerinnungsstörungen, Nierenfunktionsstörungen und durch die eingeschränkte Durchblutung durch die Leber entstehen Blutstauungen im Körperkreislauf. Helfen kann in diesem Zustand nur mehr eine Lebertransplantation.

Die Bauchspeicheldrüse:
Ein weiteres Organ, das vom Alkohol angegriffen wird, ist die Bauchspeicheldrüse. Alkohol kann hier zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) führen. Durch die Entzündung werden in der Bauchspeicheldrüse selbstverdauenden Enzyme freigesetzt, die normaler Weise nur kontrolliert in den Darm abgegeben werden. Durch die unkontrollierte Freisetzung bei der Entzündung verdaut sich das Organ quasi selber und greift das umliegende Gewebe an. Ist die Entzündung akut kann sie durch völlige Alkoholkarenz geheilt werden. Wird sie jedoch chronisch, aufgrund von dauerhaftem Konsum, dann sind die Schäden nicht mehr umkehrbar und es folgen laufend Entzündungsschübe.

Einteilung der Alkoholwirkung nach der Promille Alkoholkonzentration im Blut

Bis 0,5 Promille Alkoholkonzentration im Blut
Es lassen sich Störungen der Aufmerksamkeit, Gangstörungen (ab 0,3 Promille) und Gesichtsfeldeinschränkungen feststellen. Die Gesichtsfeldeinschränkung ist auch bekannt unter dem so genannter „Tunnelblick“ und bedeutet, dass man Gegenstände, die sich im Augenwinkel befinden nicht mehr wahrnehmen kann.

0,5 bis 1,5 Alkoholkonzentration im Blut
Ab 0,5 Promille gesellen sich Geschicklichkeitsstörungen, leichte Gleichgewichtsstörungen, Rededrang und Euphorie zu den bereits vorhandenen Beeinträchtigungen. Zudem zeigen sich noch Sprachstörungen, Augenzittern und verlangsamte Reaktion.

Über 1,5 Promille Alkoholkonzentration im Blut
Bei einem Alkoholspiegel über 1,5 Promille zeigen sich ein starker Rausch, Geh und Sehstörungen, das Erinnerungsvermögen ist teilweise aufgehoben, Bewusstseinseintrübungen und koordinierte (geordnete) Bewegungen und Reaktionen sind nicht mehr möglich.

Bei 3 bis 4 Promille Alkoholkonzentration im Blut kann Bewusstlosigkeit auftreten und vereinzelte Todesfälle sind dokumentiert.

Ab 4 Promille Alkoholkonzentration im Blut
Sind Todesfälle möglich

Wichtig: Es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen dem tatsächlichen Blutalkoholspiegel und der persönlich, subjektiv, wahrgenommenen und erlebten Alkoholwirkung. Viele Menschen unterschätzen meist ihren Promillegehalt und überschätzen sich damit auch selbst. Diese Fehleinschätzung führt nicht allzu selten dann zu Ereignissen, die man in nüchternen Zustand nicht verursacht hätte.

Einteilung der Alkoholwirkung

Die Alkoholwirkung lässt sich prinzipiell in Körperliche und psychische Reaktionen einteilen. Durch die vielfältige Wirkung von Alkohol lässt sich ein deutlich negativer Einfluß auf die Sicherheit beim Fahren eines Kraftfahrzeuges im Straßenverkehr ersehen. Bei zu hoher Alkoholkonzentration im Blut (Promille) wird der Führerschein bei einer Verkehrskontrolle entzogen.

Körperliche Wirkungen des Alkoholkonsums:

  • Schwindelgefühle
  • Erhöhung des Pulses
  • Erweiterung der Blutgefäße
  • Gesteigertes Schwitzen
  • Beeinflussung der Magensäureabgabe in den Magen
  • Beeinträchtigung der Körpertemperaturregelung im Gehirn
  • Gesteigerter Harndrang
  • Beeinflussung der Koordinierungsfähigkeit
  • Probleme mit dem Sprechen und in der Sprachdeutlichkeit
  • Vergiftung (vom Erbrechen bis hin zum Atemstillstand)

Psychische Effekte des Alkoholkonsums:

  • Euphorisierende Wirkung bei geringen Dosen
  • Sinkende Hemmschwelle (z.B. für riskantes Verhalten)
  • Verhaltensänderungen (z.B. erhöhtes Aggressionspotenzial)
  • Stimmungsschwankungen
  • erhöhtes Risiko für Depressionen
  • Erhöhung des Selbstmordrisikos